Anton Wilhelm Tischbein: Johann Christian Senckenberg (1771). Portraitsammlung Dr. Senckenbergische Stiftung.
Johann Christian Senckenbergs Observationes
Form, Funktionen, Grundlagen, Kontexte
Das Projekt untersucht die Tagebücher des Frankfurter Arztes und Stifters Johann Christian Senckenberg (1707–1772), die sowohl Charakteristika des religiösen Tagebuchs als auch der epistemischen Gattung der observatio aufweisen, im Hinblick auf ihre Funktionen und Erkenntnispotenziale im Doppelkontext der radikalpietistischen Glaubens- und der empiristischen Wissenschaftspraxis. Zentral ist die Frage nach den Quellen, die Senckenberg Impulse für seine Aufzeichnungspraxis vermittelt haben könnten. Schließlich soll Senckenbergs radikalpietistische Medico-Theologie zu den medizinischen, theologischen und erkenntnistheoretischen Debatten der Aufklärungszeit in Beziehung gesetzt werden. Das Projekt begreift Senckenbergs Aufzeichnungen gleichermaßen als Medium der Selbst-, Natur- und Gotteserkenntnis und eröffnet in thematischer wie auch in gattungsorientierter Hinsicht neue interdisziplinäre Perspektiven für die Diaristikforschung.
Informationen zum Projekt
Institution
Forschungszentrum Gotha
Projektleitung
Dr. Vera Faßhauer
Laufzeit
2021–2024
Förderer
TMWWDG-Stipendium
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