Das dekorative, baumartig verzweigte Kalkgerüst der Edelkoralle (Corallium rubrum), einer in Mittelmeer und Atlantik heimischen Tierart aus der Klasse der Blumentiere, zählte in den fürstlichen Kunstkammern zu den Must-haves im Bereich Naturalia. Auch die mythische Aufladung des Materials spielte durchaus noch eine Rolle, denn bereits seit der Antike wurden den Korallen geheimnisvolle Kräfte wie die Abwehr von Krankheiten und der Schutz vor dem „Bösen Blick“ zugeschrieben. Laut der griechischen Mythologie entstanden die Korallen sogar aus dem Blut der Medusa, das bei ihrer Enthauptung durch Perseus ins Meer spritzte und dort versteinerte.
Als typisches Kunstkammerobjekt wurde das Gothaer Stück als ein bereits von der Natur wunderbar geformter Gegenstand mit menschlicher Kunstfertigkeit durch Hinzufügen des vergoldeten Messingpodestes veredelt.
Zu dieser Koralle gibt es noch ein Gegenstück mit gleichem Sockel, aber ganz anders gewachsenem „Zweig“, so dass eine symmetrische Aufstellung möglich war. Das Kunstkammer-Inventar von 1717 gibt den Hinweis, dass das Korallen-Duo Anfang des 18. Jahrhundert aus der Arnstädter Kunstkammer erworben wurde.
Agnes Strehlau
Bibliography (selection)
Literature:
Hebecker, Michel: Von der Kunstkammer zum Museum : Plastik aus dem Schloßmuseum Gotha/DDR; 11. Duisburger Akzente 7. - 31.Mai 1987, Einblicke, Kultur u. Kunst aus d. Dt. Demokrat. Republik, Erbe u. Gegenwart; 9. Mai - 28 Juni 1987 Ausstellung d. Museen d. Stadt Gotha, Dt. Demokrat. Republik; Duisburg, 1987, S. 58-59, Abb. 031
Däberitz, Ute: 'Vielerley merckwürdige Dinge' : die Friedensteinische Kunstkammer aus Gotha zu Gast im Schloss Rheydt; Gotha, 2016, S. 62, Nr. 22
Dettmann, Ingrid; Strehlau, Agnes: Die herzogliche Kunstkammer in Gotha, Bd. 1 und 2; Petersberg: Imhof, 2021, 216, 350 (Bd. 1); S. 365 (Bd. 2), Abb. VIII.23a, Nr. VIII.23a
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