Hoher Pokal mit 43 hauchdünn gedrehten, ineinander geschachtelten Bechern (einst 50 Stück) im Inneren der Kuppa, zum Teil mit Ornamenten versehen. Fuß, Schaft und Deckel in mehreren Ringen ausgedreht, Deckel durchbrochen gearbeitet.
Inventar 1858-Kunstkabinett: Band 1, fol. 344r, Nr. 46
Objekttext:
Hauchdünne Kunstdrechselei
Der 16,2 Zentimeter hohe Pokal aus Ahornholz steht beispielhaft für die außerordentliche Kunstfertigkeit von Kunstkammer-Stücken, sogenannten Artificalia. In der ornamental verzierten Kuppa befanden sich einst 50 ineinander geschachtelte, hauchdünne Becher, wovon sich noch 43 erhalten haben. Dieses feingliedrige Schaugefäß wurde schon vom Reiseschriftsteller Johann Georg Keyßler 1751 in seiner Beschreibung der Friedensteinischen Kunstkammer hervorgehoben als ein bei den elfenbeinernen Schnitzereien „stehender hölzerner Becher, worinnen funfzig andere stecken, die in einander passen und zusammen drey hiesige Maaße halten, sind von nürnbergischer Kunst.“
Die virtuose Arbeit verbindet handwerkliches Können mit künstlerischem Anspruch. Nur wenige Vergleichsstücke haben sich erhalten, einige sogar mit einst 100 innenliegenden Bechern und ebenso gedrechseltem Etui, so z.B. in der königlich-dänischen Kunstkammer (heute Nationalmuseum) in Kopenhagen. Das Gothaer Exemplar wird erstmals 1717 im Inventar von Schloss Friedenstein erwähnt.
Elisa Winkler
Bibliographie (in Auswahl)
Literatur:
Däberitz, Ute: 'Vielerley merckwürdige Dinge' : Die Friedensteinische Kunstkammer aus Gotha zu Gast im Schloss Rheydt; Gotha, 2016, S. 38, Abb. S. 39, Nr. 10
Dettmann, Ingrid; Strehlau, Agnes: Die herzogliche Kunstkammer in Gotha, Bd. 1 und 2; Petersberg: Imhof, 2021, S. 175, 293 (Bd. 1); 97 (Bd. 2), Abb. I.260, Nr. I.260
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