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Milchzahn eines Schweines mit Futteral
Titel (alternativ):
Schlangenkrone
Objektkategorie:
Zahn
Hersteller*in:
Herkunft:
Deutschland
Entstehungszeit:
Anfang 18. Jh.
Abmessungen:
Höhe: 1,6 cm, Breite: 1,9 cm, Länge: 3,6 cm (gesamt)
Technik:
gefärbt
Beschreibung:
Milchzahn eines (Wild)schweines ohne Wurzel, in einem Lederfutteral, wurde als 'Schlangenkrone' bezeichnet und sollte wundertätig sein
Inventarnummer:
MNG10a
Schlagwort:
Standort:
Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Depot
Projekt:
imdas
Weitere Objektinformationen
weitere Objektnummer:
Inventar 1717: fol. 173v, Nr. 109
Inventar 1764: fol. 167r
Objekttext:
Wundertätiger Zahn
Was hat der Schweine-Milchzahn (erkennbar an der fehlenden Zahnwurzel) in der Kunstkammer zu suchen? Der auf den ersten Blick eher unscheinbare Gegenstand offenbart seine Bedeutung im Zusammenhang mit dem Eintrag im Kunstkammerinventar von 1717. Hier ist nämlich von einer „Schlangen Crone in einem schwartzen Futteral“ die Rede.
Zeitgenössische Ratgeber erklären, was es mit dieser Krone auf sich hat und warum sie so begehrt war. Angeblich handelte es sich um einen, unter komplizierten Vorkehrungen der sogenannten Schlangenkönigin abgenommenen Auswuchs am Kopf, dem allerlei wundersame Wirkungen zugeschrieben wurden: gegen Gift, Zauberei und Gespenster, zum Finden von Schätzen usw. Dabei wurde auch schon vor „falschen“ Schlangenkronen, nämlich solchen aus Kälber- und Schweinezähnen, gewarnt!
Möglicherweise hatte Herzog Friedrich I., der sich für Alchemie und Magie interessierte, das Objekt für die Gothaer Kunstkammer erworben. Das eigens dafür angefertigte Lederetui ermöglichte sogar eine Mitnahme als eine Art Talisman. In den späteren Inventaren verliert sich die Spur des Zahns, das volkstümliche Wissen darum ging mit der Aufklärung und der Spezialisierung der Naturwissenschaften verloren.
Agnes Strehlau
Was hat der Schweine-Milchzahn (erkennbar an der fehlenden Zahnwurzel) in der Kunstkammer zu suchen? Der auf den ersten Blick eher unscheinbare Gegenstand offenbart seine Bedeutung im Zusammenhang mit dem Eintrag im Kunstkammerinventar von 1717. Hier ist nämlich von einer „Schlangen Crone in einem schwartzen Futteral“ die Rede.
Zeitgenössische Ratgeber erklären, was es mit dieser Krone auf sich hat und warum sie so begehrt war. Angeblich handelte es sich um einen, unter komplizierten Vorkehrungen der sogenannten Schlangenkönigin abgenommenen Auswuchs am Kopf, dem allerlei wundersame Wirkungen zugeschrieben wurden: gegen Gift, Zauberei und Gespenster, zum Finden von Schätzen usw. Dabei wurde auch schon vor „falschen“ Schlangenkronen, nämlich solchen aus Kälber- und Schweinezähnen, gewarnt!
Möglicherweise hatte Herzog Friedrich I., der sich für Alchemie und Magie interessierte, das Objekt für die Gothaer Kunstkammer erworben. Das eigens dafür angefertigte Lederetui ermöglichte sogar eine Mitnahme als eine Art Talisman. In den späteren Inventaren verliert sich die Spur des Zahns, das volkstümliche Wissen darum ging mit der Aufklärung und der Spezialisierung der Naturwissenschaften verloren.
Agnes Strehlau
Bibliographie (in Auswahl)
Literatur:
Dettmann, Ingrid; Strehlau, Agnes: Die herzogliche Kunstkammer in Gotha, Bd. 1 und 2; Petersberg: Imhof, 2021, S. 215, 359 (Bd. 1); 362 (Bd. 2), Abb. VIII.2, Nr. VIII.2
Zugriff und Nutzungsmöglichkeiten
Zitierlink:
IIIF-Manifest:
Polygon GeoJSON:
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Kontaktinformationen
Stiftung Schloss Friedenstein Gotha
Schlossplatz 1
99867 Gotha
+49 3621 8234-100
sekretariat(at)stiftung-friedenstein.de
Schlossplatz 1
99867 Gotha
+49 3621 8234-100
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Administrative Angaben
In Portal übernommen am:
2024-01-25T15:32:45Z
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