Löwe mit Knabe
Objektkategorie:
Plastik
Hersteller*in:
Künstler*in:
Herstellung:
China
Herkunft:
China
Entstehungszeit:
vor 1800
Abmessungen:
Höhe: 7,8 cm, Breite: 5,5 cm, Länge: 14,5 cm (gesamt)
Material:
Technik:
geschnitten
Beschreibung:
Auf einem schreitenden Löwen aus rot-marmoriertem Steatit mit partieller Bemalung, ruht ein blütenförmiger, durchbrochen gearbeiteter Ball, an dem sich ein Knabe festhält.
Inventarnummer:
C113aS
Schlagwort:
Projekt:
imdas
Weitere Objektinformationen
Objekttext:
Löwenstark und kugelrund
Der kraftvoll ausschreitende Speckstein-Löwe, von einem unbekannten chinesischen Künstler gefertigt, trägt einen durchbrochenen Ball auf dem Rücken, den er an einem Band im Maul festhält. Daran zieht sich wiederum in akrobatischer Manier ein kleiner Junge hoch, der dadurch das majestätische Tier zu bändigen scheint. Viele Details der etwa acht Zentimeter hohen Skulptur aus dem 17. oder 18. Jahrhundert sind mit feiner Gravur und Bemalung hervorgehoben. Fantastisch dargestellte Löwen als Reittiere sind in der chinesischen Tradition Heiligen und Helden vorbehalten, einzeln stehen sie für Macht und Schutz. Sie können auch als paarweise Wächterfiguren (石獅; shí shī), z. B. vor buddhistischen Tempeln vorkommen. In diesem Kontext werden sie, aufgrund ihrer nicht naturalistischen Darstellung und Ähnlichkeit zu Chows Chows oder Pekinesen etwas irreführend als „Fo-Hunde“ bezeichnet. Darstellungen von Löwen, die mit einem ähnlichen durchbrochenen Ball spielen, sind häufig anzutreffen. Der Ball ist als bestickte Textilkugel (繡球; xiù qiú) zu verstehen, die als Symbol für Fruchtbarkeit oder als Liebesgabe gilt, im kaiserlichen Kontext aber auch für Herrschaft über die Welt steht.
Zu der Figurengruppe wird bereits im 1827 abgeschlossenen Inventar des Gothaer Chinesischen Kabinetts ein Gegenstück erwähnt, bei dem der Knabe auf der anderen Seite des Löwen turnt. Die Kleinskulpturen waren also dazu gedacht, wie Wächterlöwen als ein sich aufeinander beziehendes Paar aufgestellt zu werden.
Agnes Strehlau
Der kraftvoll ausschreitende Speckstein-Löwe, von einem unbekannten chinesischen Künstler gefertigt, trägt einen durchbrochenen Ball auf dem Rücken, den er an einem Band im Maul festhält. Daran zieht sich wiederum in akrobatischer Manier ein kleiner Junge hoch, der dadurch das majestätische Tier zu bändigen scheint. Viele Details der etwa acht Zentimeter hohen Skulptur aus dem 17. oder 18. Jahrhundert sind mit feiner Gravur und Bemalung hervorgehoben. Fantastisch dargestellte Löwen als Reittiere sind in der chinesischen Tradition Heiligen und Helden vorbehalten, einzeln stehen sie für Macht und Schutz. Sie können auch als paarweise Wächterfiguren (石獅; shí shī), z. B. vor buddhistischen Tempeln vorkommen. In diesem Kontext werden sie, aufgrund ihrer nicht naturalistischen Darstellung und Ähnlichkeit zu Chows Chows oder Pekinesen etwas irreführend als „Fo-Hunde“ bezeichnet. Darstellungen von Löwen, die mit einem ähnlichen durchbrochenen Ball spielen, sind häufig anzutreffen. Der Ball ist als bestickte Textilkugel (繡球; xiù qiú) zu verstehen, die als Symbol für Fruchtbarkeit oder als Liebesgabe gilt, im kaiserlichen Kontext aber auch für Herrschaft über die Welt steht.
Zu der Figurengruppe wird bereits im 1827 abgeschlossenen Inventar des Gothaer Chinesischen Kabinetts ein Gegenstück erwähnt, bei dem der Knabe auf der anderen Seite des Löwen turnt. Die Kleinskulpturen waren also dazu gedacht, wie Wächterlöwen als ein sich aufeinander beziehendes Paar aufgestellt zu werden.
Agnes Strehlau
Bibliographie (in Auswahl)
Literatur:
Eberle, Martin: Götter aus Stein : Die Sammlung chinesischer Specksteinfiguren auf Schloss Friedenstein Gotha; Heidelberg: Morio-Verlag, 2015, S. 158, Abb. 361, Nr. 361
Zugriff und Nutzungsmöglichkeiten
Zitierlink:
Polygon GeoJSON:
{"type":"FeatureCollection","features": [{"type":"Feature","properties": {},"geometry": {"type":"Point","coordinates": [105,35]}}]}
{"type":"FeatureCollection","features": [{"type":"Feature","properties": {},"geometry": {"type":"Point","coordinates": [105,35]}}]}
Kontaktinformationen
Stiftung Schloss Friedenstein Gotha
Schlossplatz 1
99867 Gotha
+49 3621 8234-100
sekretariat(at)stiftung-friedenstein.de
Schlossplatz 1
99867 Gotha
+49 3621 8234-100
sekretariat(at)stiftung-friedenstein.de
Administrative Angaben
In Portal übernommen am:
2024-01-25T15:31:58Z
Feedback
Unsere Datensätze befinden sich in stetiger Weiterentwicklung. Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns. Informationen zum Datenschutz