Provenienz- und Sammlungsforschung
Die Provenienz- und Sammlungsforschung in der Friedenstein Stiftung Gotha hat die Aufgabe, die facettenreiche Geschichte der Sammlungen zu rekonstruieren.
Die musealen Bestände blicken auf fast 400 Jahre Wachstum zurück. In dieser Zeit hinterließen zahlreiche Herzöge, Herzoginnen und weitere Akteure und Akteurinnen ihre Spuren. Währenddessen gelangten jedoch auch Objekte auf Wegen in unsere Sammlungen, die kritisch hinterfragt werden müssen.
Zudem trafen das Museum im XX. Jahrhundert schmerzvolle Verluste: Zahlreiche Werke wurden durch Diebstahl, Krieg, illegale Veräußerungen und weiterer Umstände entfernt.
Ziel der Provenienz- und Sammlungsforschung ist es, ein Kontinuum nachzuzeichnen und in Teilen wiederherzustellen. Auf diese Weise wird ein wissenschaftliches und rechtliches Fundament für die Forschung sowie für die Rückführungen rechtswidrig entnommener Kunstwerke gelegt.
Zugleich werden die Geschichten jener Zugänge gehört und erforscht, die in den Unrechtskontexten der vergangenen beiden Jahrhunderte zu verorten sind. Damit wird dem Anspruch der Stadt Gotha und der Stiftung nach fairen und gerechten Lösungen im Sinne des Gothaer Manifest (2002) Rechnung getragen, das sich auf die Washingtoner Prinzipien und die sich daran anschließenden Gemeinsamen Erklärung von Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden stützt.
Unsere Herangehensweise ist von Transparenz und einem kollegialen und vertrauensvollen Dialog mit Museen, Auktionshäusern und Privatpersonen geprägt.
Die Verpflichtung zum gemeinsamen ethischen Handeln steht dabei im Fokus.
Informationen zum Projekt
Institution
Friedenstein Stiftung Gotha
Projektleitung
Ronny Licht (seit 05/2024)
Anastasia Yurchenko (11/2021 bis 01/2024)
Projektbeteiligte
Hanna Aliieva (04/2022 bis 06/2023)
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