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seidene Binde
Object category:
Kleidung
Origin:
Tetuan
Manufacturing:
Marokko
Date:
vor 1846
Dimensions:
Breite: 32,5 cm, Länge: 260,0 cm (gesamt)
Material:
Technique:
gewebt
Description:
Schärpe (Hizam), aus Seidenbrokat in Lampastechnik gefertigt mit langen Fransen; eine von vier Schärpen, die als afrikanische Handarbeit von den 'Paschas von Tanger und Tetuan den höchsten Herrschaften im Mai 1846 zum Geschenk gemacht worden sind'. Von Herzog Ernst II. von Sachsen, Coburg und Gotha und seiner Gemahlin Herzogin Alexandrine der Kunstkammer übergeben.
Inventory number:
Eth36T
Keyword:
Location:
Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Depot
Project:
imdas
Additional information
Further object number:
Inventar 1858-Kunstkabinett: fol. 108 A, Nr. 2
Object text:
Hizams wurden traditionell von marokkanischen Frauen zu festlichen Anlässen getragen -insbesondere von Bräuten am Tag ihrer Hochzeit. Die mitunter bis zu drei Meter langen Seidengürtel trug man über dem Kaftan um Taille und Hüfte gewickelt. Sich wiederholende rythmische Muster - meist in Form von Ornamenten, die der maurischen Archtitektur entlehnt wurden - sind charakteristisch für die Gestaltung der Hizams. Das hier präsentierte Exemplar ist zudem mit Hansa-Motiven verziert. Die Hand der Fatima, der jüngsten Tochter des Propheten Mohammed und seiner ersten Frau Chadidscha, besitzt noch heute im Volksglauben Nordafrikas und des nahen Ostens einen hohen Symbolgehalt. Sie gilt als magisches Abwehrmittel gegen böse Mächte wie den Dschinn oder den 'bösen Blick'. Zugleich soll sie auch Segen spenden und Glück bringen. Im 19. Jahrhundert gehörte Tètouan neben Fès und Chefchaouen zu den bedeutenden Zentren Marokkos, in denen solche kunstvollen Hizams in so genannter Lampas-Technik hergestellt wurden. Bei dieser bereits im 10. Jahrhundert in Persien entwickelten, außerordentlich aufwändigen Webtechnik sind zwei Kett-und mindestens zwei Schusssysteme erforderlich.Während der Gewebegrund aus Hauptkette und Grundschuss gebildet wird, entsteht das Muster durch Bindekette und Musterschüsse. Dabei läuft unter dem Muster der Gewebegrund weiter. Um diese komplexe Technik ausführen zu können, muss der Webstuhl von zwei Personen betätigt werden.
Ute Däberitz und Marie-Luise Gothe
Ute Däberitz und Marie-Luise Gothe
Bibliography (selection)
Literature:
Bube, Adolf: Das Herzogliche Kunstkabinet zu Gotha : Zweite Auflage; Gotha: J. G. Müller, 1854, S. 80f., Nr. I/2/1-4
Access and usage options
Citation link:
IIIF-Manifest:
Polygon GeoJSON:
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Stiftung Schloss Friedenstein Gotha
Schlossplatz 1
99867 Gotha
+49 3621 8234-100
sekretariat(at)stiftung-friedenstein.de
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2024-01-25T15:33:00Z
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