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Pfeifenkopf
Objektkategorie:
Rauchutensilie
Hersteller*in:
Künstler*in:
Herstellung:
Osmanisches Reich
Herkunft:
Konstantinopel
Entstehungszeit:
vor 1811
Abmessungen:
Durchmesser: 6,7 cm, Höhe: 5,0 cm, Länge: 9,2 cm (gesamt)
Material:
Technik:
geformt
,
gebrannt
Beschreibung:
Ein Pfeifenkopf aus rotem Ton mit erhabenem Dekor und Resten von Goldbemalung, gebräuchlich im Osmanischen Reich für die langstieligen Tabakspfeifen (Tschibuk).
Inventarnummer:
Eth5Pf
Standort:
Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Depot
Projekt:
imdas
Weitere Objektinformationen
weitere Objektnummer:
Inventar 1830: fol. 38b, Nr. 93, fol. 38b, Nr. 95
Inventar 1858-Kunstkabinett: fol. 38, Nr. 74 und 75
Objekttext:
Rauchutensilien aus der Sammlung Ulrich Jasper Seetzen (1767-1811)
Der Forschungsreisende Ulrich Jasper Seetzen hielt sich 1804 in Konstantinopel auf und die Friedensteinschen Herzöge verdanken ihm eine interessante Sammlung an „typisch türkischen“ Rauchutensilien aus dieser Zeit. In seinem Aufsatz „Bemerkungen über das Tabacksrauchen in der Türkey“ für die „Monatliche Correspondenz“ hielt er die zeitgenössische lokale Tradition des Rauchens der langen Pfeife (Tschubuk, Tschebuk oder Tschebek) und der „persischen“ Wasserpfeifen (Kalian; in Ostindien: Huka) fest.
Mit einer akribischen Genauigkeit überlieferte er wertvolle Informationen zur Pfeife, deren Herstellungsort, vernakulären Bezeichnungen und letztlich die orientalische Kulturgeschichte des Rauchens: „Von den Mundstücken sowohl, als von den Röhren sieht man in einigen Boutiquen einen großen Vorrath. Aber einen unendlich größern Vorrath trifft man von dem dritten Theile der Pfeife, den Köpfen, an, und in Top-hänä gibt es, in der Nähe der Kanonengießerey, eine ganze Reihe von kleinen Fabriken, wo sie in ungeheurer Menge geformt und gebrannt werden. Der Pfeifenkopf heißt im Türkischen Lülä. Die Türken brauchen keine andere, als die kleinen, braunrothen irdenen Köpfe, welche man in Deutschland daher auch die Türkischen nennt.“
Kerstin Volker-Saad
Der Forschungsreisende Ulrich Jasper Seetzen hielt sich 1804 in Konstantinopel auf und die Friedensteinschen Herzöge verdanken ihm eine interessante Sammlung an „typisch türkischen“ Rauchutensilien aus dieser Zeit. In seinem Aufsatz „Bemerkungen über das Tabacksrauchen in der Türkey“ für die „Monatliche Correspondenz“ hielt er die zeitgenössische lokale Tradition des Rauchens der langen Pfeife (Tschubuk, Tschebuk oder Tschebek) und der „persischen“ Wasserpfeifen (Kalian; in Ostindien: Huka) fest.
Mit einer akribischen Genauigkeit überlieferte er wertvolle Informationen zur Pfeife, deren Herstellungsort, vernakulären Bezeichnungen und letztlich die orientalische Kulturgeschichte des Rauchens: „Von den Mundstücken sowohl, als von den Röhren sieht man in einigen Boutiquen einen großen Vorrath. Aber einen unendlich größern Vorrath trifft man von dem dritten Theile der Pfeife, den Köpfen, an, und in Top-hänä gibt es, in der Nähe der Kanonengießerey, eine ganze Reihe von kleinen Fabriken, wo sie in ungeheurer Menge geformt und gebrannt werden. Der Pfeifenkopf heißt im Türkischen Lülä. Die Türken brauchen keine andere, als die kleinen, braunrothen irdenen Köpfe, welche man in Deutschland daher auch die Türkischen nennt.“
Kerstin Volker-Saad
Bibliographie (in Auswahl)
Literatur:
Seetzen, Ulrich Jasper: Bemerkungen über das Tabacksrauchen in der Turkey, vom Russisch-Kaiserlichen Kammer-Assessor Dr. U.J. Seetzen.; in: Monatliche Correspondenz zur Beförderung der Erd- und Himmelskunde, Bd. IX, Februar Nr. XIV; Gotha, 1804, S. 142-148
Volker-Saad, Kerstin: Seetzens Ethnographica als enzyklopädische Belege fremder Welten; in: Freitag, Friedegund (Hrsg.): Luxus, Kunst & Phantasie. Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg als Sammler.; Dresden; Gotha: Sandstein, 2022
Jomard, E. F.: Description de l'Égypte : ou recueil des observations et des recherches qui ont été faites en Égypte pendant l'expédition de l'armée française : Planche II D, E.M. Vol. II, Bd. [4], [2], 2; Paris, 1817
Seetzen, Ulrich Jasper; Kruse, Friedrich (Hg.): Ulrich Jasper Seetzens Reisen durch Syrien, Palästina, Phönicien, die Transjordan-Länder, Arabia Petraea und Unter-Aegypten., Bd. 2; Berlin: Reimer, 1854
Seetzen, Ulrich Jasper; Kruse, Friedrich (Hg.): Ulrich Jasper Seetzens Reisen durch Syrien, Palästina, Phönicien, die Transjordan-Länder, Arabia Petraea und Unter-Aegypten., Bd. 3; Berlin: Reimer, 1855
Seetzen, Ulrich Jasper; Fleischer, Heinrich Leberecht (Hg.); Kruse, Friedrich (Hg.): Ulrich Jasper Seetzens Reisen durch Syrien, Palästina, Phönicien, die Transjordan-Länder, Arabia Petraea und Unter-Aegypten., Bd. 4; Berlin: Reimer, 1859
Zugriff und Nutzungsmöglichkeiten
Zitierlink:
IIIF-Manifest:
Polygon GeoJSON:
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Kontaktinformationen
Stiftung Schloss Friedenstein Gotha
Schlossplatz 1
99867 Gotha
+49 3621 8234-100
sekretariat(at)stiftung-friedenstein.de
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Administrative Angaben
In Portal übernommen am:
2024-01-25T15:23:23Z
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