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Nachbildung der Heiligen Lanze
Object category:
Lanzenspitze
Manufacturer:
Manufacturing:
Nürnberg
Date:
vor 1721
Dimensions:
Breite: 8,0 cm, Länge: 51,0 cm (gesamt)
Material:
Technique:
geschnitzt
,
gefasst
,
vergoldet
,
umwickelt
Description:
Nachbildung (Modell) der Heiligen Lanze.
Inventory number:
Eth69
Keyword:
Location:
Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Ausstellung
Project:
imdas
Additional information
Further object number:
Inventar 1764: fol. 85v, Nr. 71
Inventar 1830: fol. 40, Nr. 23
Inventar 1858-Kunstkabinett: Band 2, fol. 121r, Nr. 47
Object text:
Frommes Imitat und Kuriosum
Wenn man schon nicht das Original haben kann, dann doch wenigstens eine gute Kopie. Letzteres ist der Fall bei dieser historischen Nachbildung der Heiligen Lanze, die gleichzeitig Passionsreliquie und Herrschaftszeichen war. Sie galt als die Lanze, mit der der römische Hauptmann Longinus bei der Kreuzigung die Seite Christi geöffnet hatte. In die Speerspitze war ein Eisenstift eingearbeitet, der für einen Nagel der Kreuzigung gehalten wurde.
Seitdem der König des Ostfränkisches Reiches, Heinrich I., die Reliquie 926 vom italienischen König Rudolf II. erworben hatte, war die Heilige Lanze eine Macht-Insignie des deutschen Königtums. Im Zuge der Koalitionskriege wurde das Original zunächst nach Regensburg und dann 1800 nach Wien in die Schatzkammer der Hofburg gebracht, wo es sich noch heute befindet. Im Laufe der Zeit wurden aber auch viele Kopien hergestellt, die aufgrund ihrer Ähnlichkeit ebenso reliquienartigen Wert besaßen.
Eine davon gelangte aus der Sammlung Anton Günthers II. von Schwarzburg-Arnstadt vor 1721 in die Gothaer Kunstkammer. Hier wurde sie in einem Schrank aufbewahrt, in dem sich diverse Waffen befanden. Daran lässt sich der Bedeutungswandel der „Heiligen Lanzen“ seit der Reformation ablesen: weder der religiöse noch der symbolische Wert waren mehr gegeben, als Rarität waren sie aber durchaus noch sammlungswürdig.
Agnes Strehlau
Wenn man schon nicht das Original haben kann, dann doch wenigstens eine gute Kopie. Letzteres ist der Fall bei dieser historischen Nachbildung der Heiligen Lanze, die gleichzeitig Passionsreliquie und Herrschaftszeichen war. Sie galt als die Lanze, mit der der römische Hauptmann Longinus bei der Kreuzigung die Seite Christi geöffnet hatte. In die Speerspitze war ein Eisenstift eingearbeitet, der für einen Nagel der Kreuzigung gehalten wurde.
Seitdem der König des Ostfränkisches Reiches, Heinrich I., die Reliquie 926 vom italienischen König Rudolf II. erworben hatte, war die Heilige Lanze eine Macht-Insignie des deutschen Königtums. Im Zuge der Koalitionskriege wurde das Original zunächst nach Regensburg und dann 1800 nach Wien in die Schatzkammer der Hofburg gebracht, wo es sich noch heute befindet. Im Laufe der Zeit wurden aber auch viele Kopien hergestellt, die aufgrund ihrer Ähnlichkeit ebenso reliquienartigen Wert besaßen.
Eine davon gelangte aus der Sammlung Anton Günthers II. von Schwarzburg-Arnstadt vor 1721 in die Gothaer Kunstkammer. Hier wurde sie in einem Schrank aufbewahrt, in dem sich diverse Waffen befanden. Daran lässt sich der Bedeutungswandel der „Heiligen Lanzen“ seit der Reformation ablesen: weder der religiöse noch der symbolische Wert waren mehr gegeben, als Rarität waren sie aber durchaus noch sammlungswürdig.
Agnes Strehlau
Bibliography (selection)
Literature:
Kirchweger, Franz (Hg.): Die Heilige Lanze in Wien : Insignie, Reliquie, 'Schicksalsspeer'; Wien [u.a.]: Kulturhistorisches Museum, 2005
Schulze-Dörrlamm, Mechthild: Die Heilige Lanze in Wien : die Frühgeschichte des karolingisch-ottonischen Herrschaftszeichens aus archäologischer Sicht; in: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, Bd. 58; Heidelberg: Propylaeum, 2012, S. 707-742
Streckhardt, Bert-Christoph (Red.): Gotha VorBildlich - Modellsammlungen um 1800; Gotha: Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, 2018, S. 37ff., Abb. 16
Dettmann, Ingrid; Strehlau, Agnes: Die herzogliche Kunstkammer in Gotha, Bd. 1 und 2; Petersberg: Imhof, 2021, S. 302 (Bd.1); 99 (Bd. 2), Abb. I.263, Nr. I.263
Access and usage options
Citation link:
IIIF-Manifest:
Polygon GeoJSON:
{"type":"FeatureCollection","features": [{"type":"Feature","properties": {},"geometry": {"type":"Point","coordinates": [11.0775,49.454166]}}]}
Contact
Stiftung Schloss Friedenstein Gotha
Schlossplatz 1
99867 Gotha
+49 3621 8234-100
sekretariat(at)stiftung-friedenstein.de
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Administrative details
Added to portal:
2024-01-25T15:27:05Z
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