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Marmorglobus
Object category:
Globus
Artist:
Manufacturing:
Nürnberg
Leuven
Date:
um 1530
Dimensions:
Höhe: 21,6 cm, Durchmesser: 18,5 cm (gesamt)
Technique:
graviert
,
gefasst
,
geschliffen
,
poliert
,
genietet
Description:
Kleine Erdkugel aus Marmor in grauen, braunen und roten Tönen geadert, Gradnetz und Küstenlinien graviert, lateinische Beschriftung aufgetragen. Gestell: aus Messing, verzierte Messingbänder, Meridian-und Horizontring, vier Füße.
Inventory number:
K198
Keyword:
Location:
Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Ausstellung
Project:
imdas
Additional information
Further object number:
Inventar 1717: fol. 67v-68r
Inventar 1764: fol. 74v, Nr. 20
Inventar 1830: fol. 33v, Nr. 215
Inventar 1858-Kunstkabinett: Band 1, fol. 139r, Nr. 21
Object text:
Handliche Erdkugel
Der kleine Erdglobus aus Marmor und Messing ist ein Einzelstück und unter den Gothaer Globen der älteste. In die grau-, braun- und rotgeäderte Marmorkugel wurden Gradnetz und Küstenlinien eingraviert bzw. geätzt; lateinische Ortsbezeichnungen sind in gelber Farbe aufgetragen, aber durch starken Abrieb teilweise nicht mehr lesbar. Die Kugel lagert in einem ebenfalls gravierten Messinggestell aus einem Horizont- und einem Meridianring auf vier Füßen. Auf dem Horizontring finden sich die zwölf Windnamen auf Latein und Griechisch.
Der Globus ist zwar weder signiert noch datiert, durch bestimmte Hinweise und Vergleiche lässt er sich jedoch nach Nürnberg oder Löwen in die Zeit um 1530 verorten. So wurde Amerika, wie bis Mitte des 16. Jahrhunderts noch üblich, als Halbinsel Asiens und noch nicht als eigenständiger Kontinent dargestellt. Die Erkenntnisse aus der Magallan’schen Weltumseglung von 1519-1522 wurden aber schon berücksichtigt. Die Beschriftungen der Südhalbkugel wurden so angebracht, dass sie - wenn der Südpol nach oben gedreht wird - problemlos lesbar sind. Bevor der Globus im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts unter Herzog Ernst dem Frommen oder seinem Sohn Friedrich I. von Sachsen-Gotha-Altenburg in die Gothaer Kunstkammer kam, befand er sich vermutlich in der Sammlung von Basilius Amerbach (1519-1591) in Basel.
Agnes Strehlau
Der kleine Erdglobus aus Marmor und Messing ist ein Einzelstück und unter den Gothaer Globen der älteste. In die grau-, braun- und rotgeäderte Marmorkugel wurden Gradnetz und Küstenlinien eingraviert bzw. geätzt; lateinische Ortsbezeichnungen sind in gelber Farbe aufgetragen, aber durch starken Abrieb teilweise nicht mehr lesbar. Die Kugel lagert in einem ebenfalls gravierten Messinggestell aus einem Horizont- und einem Meridianring auf vier Füßen. Auf dem Horizontring finden sich die zwölf Windnamen auf Latein und Griechisch.
Der Globus ist zwar weder signiert noch datiert, durch bestimmte Hinweise und Vergleiche lässt er sich jedoch nach Nürnberg oder Löwen in die Zeit um 1530 verorten. So wurde Amerika, wie bis Mitte des 16. Jahrhunderts noch üblich, als Halbinsel Asiens und noch nicht als eigenständiger Kontinent dargestellt. Die Erkenntnisse aus der Magallan’schen Weltumseglung von 1519-1522 wurden aber schon berücksichtigt. Die Beschriftungen der Südhalbkugel wurden so angebracht, dass sie - wenn der Südpol nach oben gedreht wird - problemlos lesbar sind. Bevor der Globus im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts unter Herzog Ernst dem Frommen oder seinem Sohn Friedrich I. von Sachsen-Gotha-Altenburg in die Gothaer Kunstkammer kam, befand er sich vermutlich in der Sammlung von Basilius Amerbach (1519-1591) in Basel.
Agnes Strehlau
Bibliography (selection)
Literature:
Horn, Werner: Der Marmorglobus von Gotha; in: Der Globusfreund. Wissenschaftliche Zeitschrift für Globenkunde, 11; Wien: Internat. Coronelli-Ges. für Globenkunde Coronelli-Weltbund, 1962, S. 133-139, Abb. 26
Horn, Werner: Untersuchungen zum Gothaer Marmorglobus; in: Der Globusfreund. Wissenschaftliche Zeitschrift für Globenkunde, Nr. 21-23; Wien: Internat. Coronelli-Ges. für Globenkunde Coronelli-Weltbund, 1973, S. 184-190
Hebecker, Michel: Von der Kunstkammer zum Museum : Plastik aus dem Schloßmuseum Gotha/DDR : 11. Duisburger Akzente 7. - 31.Mai 1987, Einblicke, Kultur u. Kunst aus d. Dt. Demokrat. Republik, Erbe u. Gegenwart; 9. Mai - 28 Juni 1987 Ausstellung d. Museen d. Stadt Gotha, Dt. Demokrat. Republik; Duisburg: Wilhelm-Lehmbruck-Museum, 1987, S. 74, Abb. S. 75, Nr. 49
Eberle, Martin; Krischke, Roland: Die Kunstkammer auf Schloss Friedenstein Gotha; Gotha, 2010, S. 38, Abb. S. 55
Eberle, Martin; Paasch, Kathrin; Schilling, Lutz: Das Barocke Universum Gotha : Schätze von Schloss Friedenstein aus Archiv, Bibliothek und Museen; Gotha: Forschungsbibliothek Gotha, 2011, S. 222
Däberitz, Ute: 'Vielerley merckwürdige Dinge' : Die Friedensteinische Kunstkammer aus Gotha zu Gast im Schloss Rheydt; Gotha: Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, 2016, S. 48, Abb. S. 49, Nr. 15
Wings, Oliver: Die Rätsel des Gothaer Marmorglobus; in: 'Steine in der Stadt', 12. Arbeitstagung des Netzwerks 'Steine in der Stadt' in Gotha, 30.03.-02.04.2017; Gotha, 2017, S. 12
Görlitz, Dominique: Ungelöste Rätsel der Entdeckergeschichte : kam Kolumbus 15.000 Jahre zu spät?; Groß-Gerau: Ancient Mail, 2017
Dettmann, Ingrid; Strehlau, Agnes: Die herzogliche Kunstkammer in Gotha, Bd. 1 und 2; Petersberg: Imhof, 2021, S. 175, 294 (Bd. 1); 308 (Bd. 2), Abb. IV.1, Nr. IV.1
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Citation link:
IIIF-Manifest:
Polygon GeoJSON:
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99867 Gotha
+49 3621 8234-100
sekretariat(at)stiftung-friedenstein.de
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2024-01-25T15:29:49Z
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